Chieri hat über 37.000 Einwohner und ist 16 km von Turin entfernt. Es hat eine mindestens zwei Jahrtausend alte Geschichte: Verschiedene archäologische Funde belegen, dass das Gebiet bereits in der Vorgeschichte (Bronze- und Eisenzeit) bewohnt war. Im 2. Jahrhundert v. Chr. gründeten die Römer eine Kolonie namens „Carrea Potentia„, aber erst im 11. Jahrhundert, nach den Befestigungen, die der Bischof von Turin veranlasst hatte, etablierte sich Chieri zuerst als freie Kommune und wichtiger Handelsort. Seit 1046 im Besitz der Savoyer, wurde es 1155 vom Kaiser Friedrich Barbarossa zerstört, und dann aber unter der Herrschaft der Savoyer ab 1437 zu einer blühenden Stadt. aufgrund der bedeutenden Adelsfamilien die dort lebten, als „Stadt der hundert Türme“ bekannt, war sie im 16. Jahrhundert wiederholt in die Kriege zwischen Frankreich und Spanien verwickelt. Im 17. Jahrhundert schrumpfte die Bevölkerung wegen eine Pestepidemie auf die Hälfte. Dank des Handels und der Landwirtschaft (Hanf, Leinen und Fischzucht) erfuhr die Stadt eine schwunghafte wirtschaftlichen Entwicklung, die während der napoleonischen Herrschaft durch die Ansiedlung eines wichtigen Textilunternehmens und die anschließende Einführung der Baumwollverarbeitung verstärkt wurde. Seitdem begann unter dem engen Einfluss der piemontesischen Textilindustrie eine wichtige wirtschaftliche und städtebauliche Entwicklung.
Sehenswürdigkeiten
Die Altstadt mit ihrer charakteristischen schneckenförmigen Struktur. Der Dom (Collegiata di Santa Maria della Scala), eine der größten Kirchen im Piemont, wurde zwischen 1405 und 1436 erbaut und beherbergt Gemälde und Statuen, die sieben Jahrhunderte Geschichte umfassen, sowie ein außergewöhnliche Taufkapelle mit Fresken, die die Passion Christi darstellen, und ein prächtiges Marmorportal. Die Kirche San Giorgio, von der aus man einen herrlichen Blick genießt, wurde 1037 erbaut und im Barockstil (1752) renoviert. Das Kloster San Domenico (14.-15. Jahrhundert) mit zahlreichen Patrizierkapellen beherbergt alte Schätze, darunter wertvolle Werke von Moncalvo. Die barocke Kirche San Filippo aus dem Jahr 1673. Das Santuario dell‘Annunziata, das auf das 15. Jahrhundert zurückgeht und um das Fresko von 1469 errichtet wurde, dem wundertätige Kräfte zugeschrieben werden. Der Bogen auf der Piazza, eines der Stadtsymbole, wurde 1580 zu Ehren von dem Savoyer Emanuele Filiberto erbaut. Das Ghetto mit gotischen Fenstern, mit Gebäuden, ursprünglich von bedeutenden örtlichen Familien bewohnt, ab 1724 der israelitischen Gemeinde vorbehalten. Die beeindruckenden mittelalterlichen Paläste: Albussani, Balbiano, Brea, Bruni, Mercadillo, Opesso, Tana und Valfrè, um nur einige zu nennen.
Museen
Casa Martini – Piazza Luigi Rossi, 2 Pessione – casamartini@bacardi.com
Centro Visite Don Bosco – Via V. Emanuele II, 63 – info@turismochieri.it
Imbiancheria del Vajro – Via Imbiancheria 12 – cultura@comune.chieri.to.it
MAC Mostra Archeologica Chieri – Via Palazzo di Città, 10 – cultura@comune.chieri.to.it
Museo del Tessile – Via Santa Chiara 11/A – info@fmtessilchieri.org
Museo Etnografico Villa Brea -Villa Brea – Strada Pecetto, 14 – camsafa@camsafa.org